Meditation für Lebenslust 

Lebenslust und Leiden … Praktische Lebenshinweise

Lebenslust und Leidenszeiten
Sind das Paar, die uns begleiten …
Wer als Sieger sich erweist,
Bestimmt zumeist dein Menschengeist …

Hast du die Lust an deiner Seite
Gewinnt sie mehr und mehr an ihrer Breite …
Bis die Tiefe in dich dringt
Und der Lust die Richtung nimmt …

So geht es HOCH und wieder RUNTER,
Beide halten dich so geistig munter.
Das EINE braucht das ANDERE dringend,
Naturgemäß ist es so zwingend …

LUST und LEIDEN sind des Menschen LOS
Doch nur gemeinsam sind sie bloß …
Als Ergänzung dir geschenkt
Und so dein Leben für dich lenkt …

Auf Leiden würd‘ ein jeder gern verzichten,
Doch auf die Lebenslust mitnichten.

MEDITATION

Kann nicht nur LUST mein Leben sein?
OH DOCH, DAS KANN GUT SEIN!
Diese Frage stellt sich ein!
ATME EIN, ganz tief und FEST,

Fülle mit Prana deine LUNGEN VOLL,
Dein Geist zügelt deine Emotionen … TOLL!
So kann er endlich dich belohnen.
ER SOLL AUCH WEITER IN DIR WOHNEN.

ATME ebenso genussvoll aus.
So reinigst du dein Inn‘res Haus.
Alte Gewohnheiten wirst du so erkennen,
Jetzt musst du sie beim Namen nennen …

Der erste Schritt ist so getan,
Die Lebenslust wächst TIEF IM Herzen spürbar an …

All das, was zur Gewohnheit wird,
Ist nicht immer nur ein guter HIRT.
Wenn er DICH FESSELT, was dir nichts bringt,
Dich zu Unsinn auch noch zwingt …
MUSST DU TUN, WAS SINNVOLL SCHEINT,
HERZ UND SEELE SIND VEREINT.

Dies ist kein böser Traum, der im Schlaf dich quält,
DENN NUN HAST SELBER DU GEWÄHLT.

Wenn Lebenslust zur Gier sich wandelt,
Auch noch zur Sucht wird, wie du handelst …
Bist du als Sklave hier auf dieser Welt,
Nur, dass es dir so nicht gefällt.

Das Leid wird stiller Zeuge deiner Lebenssucht.
So wächst auch unerfreulich an dein Lebensfrust …
Dieser Kreislauf hört erst auf sich schnell zu drehen,
Kann dies dein Geist einmal verstehen …

Dann erwacht dein freier Wille,
Setzt befreiend neue Ziele.
Lass nicht in deinem Hause zu,
Dass Schönes zur Gewohnheit wird.
Und dich durch falsche Werte irritiert.

Gewohnheiten können dein Herz zutiefst verwirren.
Dein Herz will, dass ALLES lebt, dass ALLES strebt,
Lust und Leid dich zum Balanceakt zwingt,
Wodurch Freud und Friede in dir schwingt.

Das Leben zeigt sich stets dir NEU.
Bleib dem Wandel deshalb treu.
Lass nicht Angenehmes zur
Selbstverständlichkeit verkommen,
Bleib im Herzen stets besonnen.

Erlerne Dankbarkeit in kleinen Dingen,
Täglich sollst du sie freudig üben,
Nichts kann deine Freude trüben.
Dankbarkeit ist eine große Macht!

Nur jenen verdunkeln sich die Sonnenstrahlen,
Die mit großem Leid die kleine Lust bezahlen.
In deiner inneren Waage liegt die Kraft,
Die frei von Leiden dich dann macht.

LEBENSLUST heißt NEUES sehen,
Sich nicht mehr nur im Kreise drehen –
Wann ist´s genug?
Bleib still in deiner Waage balanciert
Und hör in dich hinein!
Bist du das Hamsterrad
Oder der Hamster,
Dieses arme Schwein.

Das Hamsterrad gleicht der endlosen Karriereleiter,
sie hat kein Ende, drum lauf nicht weiter.
Bleib einmal stehen, das Rad
Wird ohne dich sich nicht mehr drehen.

Das Ergebnis wird dann sein,
Du fühlst dich nicht mehr einsam und allein,
Weil die Stille … kehrt friedlich in dir ein.
Du bist zu Hause angekommen …

Den höchsten Berg hast du überwunden,
Der im Geiste dir den Weg versperrte,
Nun hast du neue Lebenswerte.

Ist es die nicht erzwungene LUST,
Die dich erfreut,
Sie wird auch niemals je bereut.
Dann hast du Recht, jetzt liegst du richtig,
Weil nichts Äußeres dich verpflichtet.

Nimm auch das Leid,
Es ist nicht schlecht,
Es hilft dir besser zu verstehen,
Beide wollen in dir leben.
Du bestimmst, wie soll‘s gehen?

Nur du bestimmst im freien Geist,
Du brauchst nun nicht mehr blind zu glauben,
Weil du weißt alles vergeht und ist im Wandel,
Kannst du wissend friedlich wandeln …

Bedenke, wer nicht fliegen kann, muss GEHEN,
Wer nicht die Veränderung akzeptieren will, bleibt STEHEN.

Bleibt der Mensch irgendwann dann zu lange stehen,
Will ihn niemand gerne sehen …
Im Äußeren soll mehr Ruhe walten,
Doch im Geiste sollst du die Bewegung sein.
Dein soll Herz herrschen und gestalten.

Wer dem Stillstand sich ergibt,
Erfährt, dass er nicht sein Leben liebt.

Ohne LIEBE fließt das Leben nicht,
Es verliert an Farbe wie an Licht,
Ich schrieb die Wahrheit … KEIN GEDICHT.

Helmut Gombocz, 19.6.2020

Was mich die Coronazeit gelehrt hat

… beziehungsweise mir klar aufgezeigt hat.

Kurze Gedankensplitter – nach reichlicher Beobachtung von Menschen in der Corona Phase.

Reiche werden reicher,
Ängstliche werden ängstlicher,
Brutale werden brutaler,
Gesetzestreue werden noch gesetzestreuer,
Unglückliche noch unglücklicher,
Unbelehrbare noch unbelehrbarer,
MACHTHABER werden noch MACHTHUNGRIGER.

Gelassene werden noch gelassener,
Wissende noch wissender,
Gläubige noch gläubiger.

Diese Aufzählung lässt sich auf alle Attribute von uns Menschen erweitern und unendlich weiterführen. Es geht im Prinzip nur um die Feststellung der enormen Verstärkung von menschlichen Neigungen in Extremsituationen.

Es scheint, als ob in Extremsituationen und AUSSERGEWÖHNLICHEN LEBENSUMSTÄNDEN MENSCHLICHE CHARAKTEREIGENSCHAFTEN besonders sichtbar zu Tage treten.

Gesteuert von allen Sinnesbereichen zeigen sie sich extrem … VERSTÄRKT in ihren Verhaltensweisen. Die natürliche Grundangst der Menschen ist ein erforderliches Energiepotential, denn die Angst soll ja den Mut zum Überlebenskampf bereitstellen oder – falls möglich – die Energie zur Flucht vor der lebensbedrohlichen Gefahr ermöglichen.
Diese persönlichen Eigenschaften erzeugen bei allen Menschen Angstsituationen – gleichermaßen. Sie sind seit Menschengedenken in uns gespeichert. NUN kommen sie eben verstärkt zum Vorschein und zum Ausdruck. Hier zeigt sich die mentale und spirituelle Ebene als Lebensdimension bei uns Menschen. Das individuelle Bewusstsein der Menschen beeinflusst die Wahrnehmung der jeweiligen Lebenssituation. Dementsprechend werden Handlungen gesetzt – gemäß den alten angelernten Glaubenssätzen und Programmierungen … oder entsprechend des erweiterten (transformierten) Bewusstseins.
Ganz deutlich tritt die innere Haltung als äußere Manifestation in diesen Extremsituationen in Erscheinung. Dabei möchte ich betonen: jeder Mensch kann nur gemäß seinen Konditionierungen REAGIEREN.
Agieren – als Handlung – ist nur bewusst Fühlenden, Denkenden möglich. Die natürliche UR-Angst lässt vielen Menschen keine Chance, klare Gedanken zu fassen und vernünftige Entscheidungen zu treffen.

Gibt es Lösungsansätze für diese Problematik?
Ja, zum Glück gibt es Lösungsansätze. Und hilfreiche Techniken im geistigen Wahrnehmungsbereich.

Es beginnt immer wieder bei der persönlichen Wahrnehmung jedes Individuums.

Erst durch die erlernte, gewohnheitsmäßige Bewertung und Beurteilung von Situationen verändert sich unsere Gefühlslage. Das Leiden beginnt erst durch deine eigene Identifikation mit einer als unangenehm empfundenen Situation. Wir können lernen, unangenehme Situationen aus einer gewissen Entfernung, also mit Abstand zu sehen.

Beispiel: Der Blick auf die Erde aus einem Flugzeug in der Höhe von 10.000 Fuß lässt schwerlich eine Identifikation mit einem auf der Erde leidenden Menschen zu. Der räumliche Abstand erleichtert uns auch, einen emotionalen Abstand zu halten!

Bezeichnend dafür ist das fantastische Lied von Reinhard Mey “Über den Wolken“.
Sobald wir Menschen nur einen Augenblick im HIER und JETZT (das ist der Augenblick von Gedankenlosigkeit und innerer Stille) verweilen können, erkennen wir unsere Angewohnheit, UNS selbst ins GESTERN zu beamen – oder UNS ins MORGEN zu katapultieren.
Der Verstand ermöglicht es, uns gefühlsmäßig in die Vergangenheit zurückzuversetzen … oder unser augenblickliches Sein – im Hier und Jetzt – zu verdrängen. Wir können uns in der Vergangenheit verlieren und die Schmerzen im HIER und JETZT erleiden.
Ebenso haben wir die Möglichkeit, Schmerzen aus der Vergangenheit in die Zukunft zu transportieren, sodass wir im Augenblick die Zukunft schmerzvoll erleben.

In alten Zen-Geschichten gibt es viele Beispiele, die hilfreich sind, ein höheres Bewusstsein in unangenehmen Situationen anzustreben.

Beispiel: Bewerte eine unangenehme Situation nicht übereifrig und sofort.
Bedenke “NICHTS IST WIE ES SCHEINT“.
Rufe Dir in Erinnerung “ALLES HAT EIN ENDE“.
Es gibt situationsbedingte Unannehmlichkeiten, die nicht mehr zu ändern sind, aber auch nicht für immer bleiben …

Durch ständiges Üben schaffst du es, DIR diese Wachheit in einer brenzligen Situation ins Bewusstsein zu rufen. Selbst schöne Augenblicke und Situationen unterliegen der ständigen Veränderung.

Wachsamkeit bedeutet, nicht unbewusst zu träumen – das heißt sich der Tatsache bewusst zu sein  “Nichts bleibt oder hält ewig“.
Diese Sichtweise hilft dir, Abstand von Situationen zu halten, die sowieso vergehen müssen.

Dazu schrieb ich 1992 ein passendes Lied mit dem Titel “Heut ist mein bester Tag“.


14.11.2020

Der Sucher

Der Sucher sucht, das ist sein Recht
Und findet oft, was er gern finden „möcht“.
Sein Eifer sucht und zwingt ihn dann,
Das, was er sucht, auch finden kann.
Vom ganz GROSSEN GANZEN – ach HERRJE,
Sucht er nur ein kleines Stück … oh JEMINE!

So sucht er dann ein Leben lang
Und wird nicht müde,
Doch sein Blick fürs GROSSE GANZE
Hat bei diesem Sucher keine Chance …
Denn – was er jemals hat gefunden,
Stillte nur kurz den Wissensdurst,
Heilt niemals seine Sucherwunden …

Die Sucherkrankheit lebt in jeder Menschenseele,
Doch sucht sie meist an falscher Stelle,
Im AUSSEN ist nur manifestiert,
Was der Menschengeist im INNEREN gebiert.

Wozu das Suchen auch beenden?
Das fragt er sich mit gutem Recht.
Was hält er dann in seinen Händen?
So war sein Suchen leider schlecht.
Es bleibt ihm NICHTS,
ACH GOTT HERRJE …
Der Sucher tut sich selber weh!
Der Sucher HAT SICH SELBST ENTSCHIEDEN,
DABEI DAS FINDEN STETS GEMIEDEN.

Unter schönen Linden
Sind gereifte Äpfel kaum zu finden.
Vom GROSSEN GANZEN WEIT GETRENNT,
Glaubt ER, dass nur ER die Wahrheit wirklich kennt …
Mit wissenschaftlichen Belegen ausgestattet,
Lebt er dahin, bis er ermattet.
Die Lebenszeit mit Suchen ausgefüllt, 
Wird er bald alt, sehr traurig und auch müde …
Denn selbst die helle Sonne
Erscheint ihm jetzt
Oft zu trübe!

Erst auf dem Totenbett wir ihm ganz klar,
Dass seine Suche meist vergeblich war!
Er blickt zu Gott – erst jetzt wird ihm gewiss, 
Dass, was er vergeblich suchte,
Schon immer in ihm ist.

AMEN


Graz, 16. 9.1963
(Niederschrift. Ich lag mit Schleimbeutelentzündung im linken Schultergelenk im St. Anna Kinderspital)

Hochzeit am 22. März 1969

Als ich gerade 16 Jahre jung war, begegnete ich am 1. Mai 1964 einem bezaubernden Mädchen, sie hatte einen Monat davor ihren 14. Geburtstag gefeiert. Ich sah sie und ihr zaghaftes Lächeln. Sofort wusste ich, dass sie die Frau meines Lebens sein wird! Sie ist eine hübsche, noch schüchterne Seele, die mich erden kann, damit ich in beiden Welten gleichzeitig und zufrieden leben kann.

Einen Monat vor der geplanten Hochzeit erlitt ich bei einem Fußballspiel einen Schienbeinbruch. Das rechte Bein war vom Knöchel bis zum Oberschenkel eingegipst. 1969 heirateten meine Frau Vesna und ich, trotz meines Gipsbeines.

Meine oftmals schwierig zu verstehende Lebensphilosophie und meine Sprunghaftigkeit, meine enorme Begeisterungsfreudigkeit für Neues, wie auch meine Kontaktfreudigkeit und die Gesprächsfreudigkeit mit unterschiedlichsten Menschen unterschiedlichster Kulturen, Religionen und Lebensanschauungen kostete meine Frau viele Nerven und anstrengende Stunden während unserer 50 Ehejahre.

Tante Anna

Bei der Silberhochzeit meiner Mama mit meinem Stiefvater:
Tante Anna und ich

Nach meinem schweren Unfall im Juli 1960 auf dem Bauernhof verblieb ich noch ca. zwei Monate im Grazer Kinderspital zur laufenden, ärztlichen Beobachtung. Ich bekam ein Einzelzimmer, das war zu dieser Zeit völlig unüblich.

Gleichzeitig wurde eine Religionslehrerin für mich zur Verfügung gestellt, die von allen nur mit „Tante Anna“ angesprochen wurde. Es war eine ca. 60 Jahre alte, adelige Dame (Anna von Henneberg-Paungarten war ihr vollständiger Name), die mehr um mein seelisches Wohlbefinden bemüht war als bei den anderen Kindern. Die einfühlsame, hochgebildete Dame war meine wichtigste Kontaktperson und sollte für mich darüber hinaus viele weitere Jahre eine treue Lebensbegleiterin bleiben.

Eines Tages besuchte mich Tante Anna im Kinderspital und übergab mir ein braun verschnürtes Paket, darin war ein Buch, ein Geschenk für mich, es war „Das Tibetanische Totenbuch“. Mein erstes eigenes Buch – Hurra!!! Jetzt konnte ich die langen Tage und noch längeren Nächte mit Lesen ausfüllen!!!

Doch sollte ich mein Buch vor anderen Augen verstecken, sagte mir Tante Anna. Und mit niemandem darüber sprechen, außer mit ihr. Deshalb verwahrte ich das Buch gut. Das geheime Buch war nun mein größter Schatz. Damit das Buch nicht von den Krankenschwestern entdeckt wurde, konnte ich nur nachts ungestört lesen.

Damit ich eine Nachttischlampe bekommen konnte, musste ich die Stationsschwester täuschen und sagen, dass ich nachts Licht brauche, weil ich im Dunkeln Angst habe. Ich weiß, dass sie mir keinen Glauben schenkte, aber durch die Unterstützung von Tante Anna bekam ich eine Nachttischlampe in mein Einzelzimmer gestellt. Jetzt konnte ich in Ruhe und ungestört die ganze Nacht lesen. Zum Schlafen konnte ich ungeniert den helllichten Tag nutzen.

Meine Tante Anna hatte viele Stunden während meines 7-tägigen Komas an meinem Bett gesessen. Sie betete und hatte häufig meinen Namen „Helmut” laut ausgesprochen, sogar gerufen.

Ihr tiefgründiges Wissen war ihr hilfreich, als „Eingeweihte des Tibetanischen Totenbuches” mich, als ihren gelehrigen Schüler, zu höheren Dimension zu geleiten. Sie bezeichnete mich deshalb als ihr „Gotteskind”, weil ich auch stets glaubte ein Gotteskind zu sein. Sie war fest davon überzeugt, dass ihre Gebete von Gott erhört würden. Ebenso war sie fest davon überzeugt, dass die Liebe in Form von starken, positiv anhaltenden Gefühlen und bewusster bildhafter Vorstellung – so als wäre schon alles vollbracht, eine positive Auswirkung haben muss.

Sie hatte recht behalten!

Das Kindergarten-Faschingsfest

Helmuts kleiner Bruder Pepi (links) und Helmut (rechts)

Einer meiner großen Wünsche erfüllte sich beim Kinderfaschingsfest im Kindergarten.

Die bevorstehende Faschingsfeier 1951 im Kindergarten am Grünanger kam mir gerade recht und ich erzählte meiner Mama mein oft wiederholtes Gebet, dass ich einmal ein Prinz sein und mich in einen verwandeln möchte. Mein kleiner Bruder Pepi sollte als meine Prinzessin verkleidet sein.

Damals ging ich gemeinsam mit meinem um ein Jahr jüngeren Bruder in diesen Kindergarten.

Noch heute kann ich im Geiste durch die Kindergartenräumlichkeiten und -zimmer gehen, die kleinen Möbel anfassen, das runde Schwimmbecken im Garten sehen, wie auch alle Gesichter und die Namen der Kindergartentanten aufzählen und alle deutlich sehen.

Diese Fähigkeit der geistigen Vorstellungskraft als lebhafte Fantasie selbst zu erzeugen hatte mich meine Mama schon in meiner frühesten Kindheit gelehrt. Meinen Faschingstraum erzählte ich nur meiner Mama. Für sie war es ein Kindergebet, das erhört werden wird.

Mein Gebet wurde erhört, mein Wunsch ging in Erfüllung … als Prinz. Mit meinem Bruder als Prinzessin verkleidet, feierten wir ein schönes, unvergessliches Faschingsfest. Der liebe Gott hatte mein Gebet erhört und es durch meine Mama erfüllen lassen. Es war wie zu Weihnachten, als die Eltern dem Christkind bei der Beschaffung und rechtzeitigen Lieferung der Kinderwünsche behilflich waren.

ALSO WIRKT DER LIEBE GOTT NICHT NUR DURCH MEINE MAMA, SONDERN DURCH ALLE MÜTTER UND VÄTER, SOWIE DURCH ALLE MENSCHEN, DIE GUTES TUN WOLLEN.

Eine Wohn-Baracke am Grünanger in Graz  (1948)

Unser „Sommerpavillon“. Das Jahr 1946: Es war Nachkriegszeit, meine Mama wohnte mit ihren vier Kindern in einem Wohnasyl in Graz. Mein ältester Bruder war gerade 13 Jahre alt. Ein Bruder war gerade erst im Februar 1946 geboren worden.

Unser Papa war in einem entfernten Männerasyl in Graz untergebracht. Männer und Frauen wurden damals stets getrennt in verschiedenen Asylen untergebracht.

Unser Papa – er hatte schon seit seiner Kindheit ein schweres Herzleiden – war gelernter Schuster, es war eine sitzende Arbeit, welche für seinen Gesundheitszustand nicht förderlich war. Also war mein Papa – wie auch viele andere Väter – von seiner Familie getrennt. Zweimal im Monat durften alle Ehemänner und Familienväter ihre Frauen und Kinder im Frauenasyl für einige Stunden besuchen.

In unserem Frauenasyl, in dem meine Mama mit uns Kindern lebte, hatte Herr HELMUT, als Asylverwalter, das Sagen. Unter seiner Führung lebte meine Mama damals zusammen mit ihren vier Kindern (2 bis 13 Jahre jung) auf ca. 11 Quadratmetern.

Herr HELMUT ermöglichte es durch seinen persönlichen Einsatz, dass unser gesundheitlich geschwächter Papa zu uns ins Frauenasyl ziehen durfte.

Unser gemeinsamer Wohnraum (im Stockwerk direkt unter dem riesigen Holzgiebel) umfasste ca. 11 m2 Wohnfläche, mit nur einem Giebeldachfenster, direkt an der Dachschräge des Dachstuhles. Ständig drängte sich Frischluft durch alle Ritzen und Spalten des hölzernen, alten Dachstuhles in unser gemütliches Familiennest. Laut meinem ältesten Bruder wurden abends Matratzen ausgelegt, aus Platzmangel gab es keine Betten. Das große Matratzenlager glich einer großen Spielwiese. Morgens wurden die Matratzen wieder an die Wand gestellt.

So einfach war es damals.

Mein innerer Klang

Auch beim größten Krach von Arbeitsmaschinen, bei jedem Lärm oder menschlichem Gemurmel, sogar wenn aus dem Radio laute Musik erklingt, war mein eigener Klang ständig und deutlich für mich zu hören. Er war und ist immer da. Bei geöffneten und geschlossenen Augen.

Er wirkte so beruhigend auf mich, dass ich mich niemals alleine oder sogar einsam oder verlassen fühlen konnte. In dieser Klangwolke war ich beschützt und ohne Angst, unverletzbar, wunderbar geborgen.
Erst viele Jahrzehnte später entdeckte ich den Hintergrund wie auch die wichtige Bedeutung dieser feinen Töne und Schwingungen, die mich ständig umgaben.

Die Grille als heiliges Geschöpf fand schon in alten, längst vergangenen Kulturen eine besondere Bedeutung.

Hilfreich für ein besseres Verständnis dieses physikalischen, aber dennoch nicht messbaren Phänomens war mein Maschinenbaustudium in Frankfurt/Main. Das Lehrfach Physik bekam damals für mich einen ganz neuen Stellenwert, es öffnete mir neue Türen und Tore in andere Fachgebiete …

Besonders meine andauernden Studien hinsichtlich kosmischer Gegebenheiten und die dahinter liegenden Geheimnisse schafften interessante Verknüpfungen in den unterschiedlichsten Wissensgebieten. Während meines unermüdlichen Forschungsdranges stieß ich auf hochinteressante wissenschaftliche Publikationen und Fachbücher mit teilweise fast unglaublichen Forschungsergebnissen.

Dabei wurde ich auch konfrontiert mit der nachgewiesenen Erdresonanz von 7,83 Hz, die auch als der Pulsschlag der Erde bezeichnet wurde. Entdeckt und nachgewiesen vom deutschen Physiker und Elektroingenieur Winfried Otto Schumann.

Eine lange, mich stets beschäftigende Frage über Licht und Farbe fand endlich ihre zufriedenstellende Erklärung in verschiedenen Fachartikeln führender Experten. Schon 1958 wurde auch die Entwicklung Kirlianfotografie weltweit gefeiert. Durch sie konnten erstmals Fotografien von der menschlichen Aura gemacht werden.

Wie in einer schillernden, nicht zerstörbaren Schutzhülle aus allen existierenden Farben (nicht nur die Farben, die wir kennen und sehen können). Sie umgeben unseren ganzen Körper wie eine schützende Hülle, die von außen eindringende Strahlen und Schwingungen regelrecht abprallen lassen, wie ein Hitzeschutzschild Raketen vor dem Verglühen schützen soll.

Mein Leben als Helmut

Helmut (2. von rechts) mit Familie

Mein Leben als Helmut begann schon vor meiner biologischen Zeugung – wie ist das zu verstehen?

Warum ich auf den Vornamen HELMUT (HELLER-MUT, ahd. Behelmter – beschützter Mut) getauft wurde, hatte ich schon in meiner Jugendzeit von meiner Mama erfragt.

Die wunderbare Erklärung für meine Namensgebung machte mich sehr stolz. Deshalb wollte ich MEINEN VORNAMEN mit der gleichen Würde tragen, ihn so gut ausfüllen und ihm genauso alle Ehre machen wie der nach Mamas Erzählungen einstige Asylleiter, Mit diesem Wissen konnte ich jahrelang gut leben … doch blieb da immer noch eine unerklärliche, nicht geschlossene Lücke in meinem Herzen. Unser “Familienpapa” war bereits 1950 verstorben, trotzdem fühlte ich mich nicht als vaterlos.

Als ich noch jünger war, hatte ich kein Bedürfnis die Frage zu klären, wer nun mein wahrer biologischer oder spiritueller Vater ist. Diesbezüglich genauer bei meiner Mama nachzubohren kam mir nicht in den Sinn. Ich hatte auch Bedenken, sie mit meiner ungeheuren Frage zu belasten. Schließlich war es ihr Recht, ihr Leben nach ihrer persönlichen Lebensphilosophie zu gestalten – eben so, wie es die Umstände in der damaligen Wirtschaftslage erlaubten. Wer aber ist jetzt mein wirklicher – Vater??

Ein junger Mensch mit einer alten Seele …?

Als diese junge wissende Seele wurde ich, Helmut, als besonders altklug wahrgenommen, was mich damals sehr kränkte. Denn ich wusste, dass ich mit meinen Aussagen und Empfindungen richtig lag und die anderen nicht richtig lagen, da sie mit ihren ihren dogmatischen Meinungen und ihrem unbedingt Rechthaben-Wollen ständig damit beschäftigt waren, sich aufzublasen wie eine große Seifenblase.
Oftmals war ich der Auslöser, dass manche Seifenblase im Beisein einer großen Menschenmenge zerplatzte, worüber der betroffene Mensch sich zuerst blamiert fühlte und auf mich schrecklich böse war.

Ich dachte ganz blauäugig, ich könnte im Sinne Gottes dann auf diese noch unwissenden Menschen hinsichtlich ihrer Unwissenheit positiv und motivierend einwirken … sie von einer gleichzeitig existierenden, für sie jedoch unvorstellbaren geistigen Welt überzeugen und Gutes tun – als Vorbildwirkung. Doch dafür war ich noch zu jung und doch nur ein Kind für diese Erwachsenen.

Meine wahre Bestimmung z. B. liegt darin, Menschen über die Unsinnigkeit ihrer Rechthaberei aufzuklären und ihnen dabei die Kontrolle über ihre egoistische Geltungssucht bewusst zu machen.