… beziehungsweise mir klar aufgezeigt hat.
Kurze Gedankensplitter – nach reichlicher Beobachtung von Menschen in der Corona Phase.
Reiche werden reicher,
Ängstliche werden ängstlicher,
Brutale werden brutaler,
Gesetzestreue werden noch gesetzestreuer,
Unglückliche noch unglücklicher,
Unbelehrbare noch unbelehrbarer,
MACHTHABER werden noch MACHTHUNGRIGER.
Gelassene werden noch gelassener,
Wissende noch wissender,
Gläubige noch gläubiger.
Diese Aufzählung lässt sich auf alle Attribute von uns Menschen erweitern und unendlich weiterführen. Es geht im Prinzip nur um die Feststellung der enormen Verstärkung von menschlichen Neigungen in Extremsituationen.
Es scheint, als ob in Extremsituationen und AUSSERGEWÖHNLICHEN LEBENSUMSTÄNDEN MENSCHLICHE CHARAKTEREIGENSCHAFTEN besonders sichtbar zu Tage treten.
Gesteuert von allen Sinnesbereichen zeigen sie sich extrem … VERSTÄRKT in ihren Verhaltensweisen. Die natürliche Grundangst der Menschen ist ein erforderliches Energiepotential, denn die Angst soll ja den Mut zum Überlebenskampf bereitstellen oder – falls möglich – die Energie zur Flucht vor der lebensbedrohlichen Gefahr ermöglichen.
Diese persönlichen Eigenschaften erzeugen bei allen Menschen Angstsituationen – gleichermaßen. Sie sind seit Menschengedenken in uns gespeichert. NUN kommen sie eben verstärkt zum Vorschein und zum Ausdruck. Hier zeigt sich die mentale und spirituelle Ebene als Lebensdimension bei uns Menschen. Das individuelle Bewusstsein der Menschen beeinflusst die Wahrnehmung der jeweiligen Lebenssituation. Dementsprechend werden Handlungen gesetzt – gemäß den alten angelernten Glaubenssätzen und Programmierungen … oder entsprechend des erweiterten (transformierten) Bewusstseins.
Ganz deutlich tritt die innere Haltung als äußere Manifestation in diesen Extremsituationen in Erscheinung. Dabei möchte ich betonen: jeder Mensch kann nur gemäß seinen Konditionierungen REAGIEREN.
Agieren – als Handlung – ist nur bewusst Fühlenden, Denkenden möglich. Die natürliche UR-Angst lässt vielen Menschen keine Chance, klare Gedanken zu fassen und vernünftige Entscheidungen zu treffen.
Gibt es Lösungsansätze für diese Problematik?
Ja, zum Glück gibt es Lösungsansätze. Und hilfreiche Techniken im geistigen Wahrnehmungsbereich.
Es beginnt immer wieder bei der persönlichen Wahrnehmung jedes Individuums.
Erst durch die erlernte, gewohnheitsmäßige Bewertung und Beurteilung von Situationen verändert sich unsere Gefühlslage. Das Leiden beginnt erst durch deine eigene Identifikation mit einer als unangenehm empfundenen Situation. Wir können lernen, unangenehme Situationen aus einer gewissen Entfernung, also mit Abstand zu sehen.
Beispiel: Der Blick auf die Erde aus einem Flugzeug in der Höhe von 10.000 Fuß lässt schwerlich eine Identifikation mit einem auf der Erde leidenden Menschen zu. Der räumliche Abstand erleichtert uns auch, einen emotionalen Abstand zu halten!
Bezeichnend dafür ist das fantastische Lied von Reinhard Mey “Über den Wolken“.
Sobald wir Menschen nur einen Augenblick im HIER und JETZT (das ist der Augenblick von Gedankenlosigkeit und innerer Stille) verweilen können, erkennen wir unsere Angewohnheit, UNS selbst ins GESTERN zu beamen – oder UNS ins MORGEN zu katapultieren.
Der Verstand ermöglicht es, uns gefühlsmäßig in die Vergangenheit zurückzuversetzen … oder unser augenblickliches Sein – im Hier und Jetzt – zu verdrängen. Wir können uns in der Vergangenheit verlieren und die Schmerzen im HIER und JETZT erleiden.
Ebenso haben wir die Möglichkeit, Schmerzen aus der Vergangenheit in die Zukunft zu transportieren, sodass wir im Augenblick die Zukunft schmerzvoll erleben.
In alten Zen-Geschichten gibt es viele Beispiele, die hilfreich sind, ein höheres Bewusstsein in unangenehmen Situationen anzustreben.
Beispiel: Bewerte eine unangenehme Situation nicht übereifrig und sofort.
Bedenke “NICHTS IST WIE ES SCHEINT“.
Rufe Dir in Erinnerung “ALLES HAT EIN ENDE“.
Es gibt situationsbedingte Unannehmlichkeiten, die nicht mehr zu ändern sind, aber auch nicht für immer bleiben …
Durch ständiges Üben schaffst du es, DIR diese Wachheit in einer brenzligen Situation ins Bewusstsein zu rufen. Selbst schöne Augenblicke und Situationen unterliegen der ständigen Veränderung.
Wachsamkeit bedeutet, nicht unbewusst zu träumen – das heißt sich der Tatsache bewusst zu sein “Nichts bleibt oder hält ewig“.
Diese Sichtweise hilft dir, Abstand von Situationen zu halten, die sowieso vergehen müssen.
Dazu schrieb ich 1992 ein passendes Lied mit dem Titel “Heut ist mein bester Tag“.
14.11.2020